Kulturgeschichte des Porzellans IM DEUTSCHSPRACHIGEN RAUM VOM 18. JAHRHUNDERT BIS 1989
Wollten Sie schon immer mal Geschirr sehen, von dem man zu Zeiten August des Starken speiste? Erkennen Sie das Festtagsservice Ihrer Großmutter wieder? Erinnern Sie sich, wie lange Sie damals auf diese eine bestimmte Vase hin sparten, die dann einst am Weihnachtsfest zu Bruch ging?
Im Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan in Hohenberg an der Eger werden Sie viel Neues sehen, sich aber auch an viele Details Ihrer eigenen Wohn- und Esskultur erinnern. Was im deutschsprachigen Raum produziert wurde, seit Johann Friedrich Böttger und Ehrenfried Walther von Tschirnhaus 1708 – erstmals in Europa – das Porzellan erfolgreich nacherfanden: Das Porzellanikon zeigt es.
Attraktive Inszenierungen, Großbilder unter Verwendung zeitgenössischer Vorlagen sowie audiovisuelle Medien und interaktive Medienstationen bringen das Porzellan und das jeweils vorherrschende Zeit- und Lebensgefühl den Besuchern sehr anschaulich näher.
Highlights der Dauerausstellung sind Porzellane des 18. Jahrhunderts, deren Wert und Bedeutung in der Repräsentations- und Tafelkultur thematisiert werden. Eine umfangreiche Sammlung von Porträttassen des 18., 19. und 20. Jahrhunderts bilden bedeutende Persönlichkeiten der Geschichte ab. Im Themenbereich Messen- und Ausstellungswesen erzählen unter anderem Objekte ihre spannende Geschichte. Die auf einen langen Sockel präsentierten Eisbären verschiedener Manufakturen sind ein Beispiel für die in der Zeit des Jugendstils angestrebte Naturnähe. Über Medienstationen erhält der Besucher Informationen zur Geschichte, Produktpalette und zu Marken der mehr als 200 Porzellanproduzenten Deutschlands um 1922. Im Bereich der Goldenen Zwanziger verdeutlichen eine Plakatwand und mehrere Schaufenstergestaltungen die Wichtigkeit der Werbung und das neue Zeitgefühl. Eine eingedeckte Tafel und außergewöhnliche Porzellane versetzen den Besucher zurück in diese Zeit. In die Zeit des Wirtschaftswunders entführen ein Werbefilm, ein nachempfundenes Schaufenster aus dieser Zeit sowie form- und farbenreich gestaltete Porzellane. In einer Inszenierung zu den 70ern werden ein Blumenarrangement aus Porzellan sowie Restaurantgeschirr aus dem Palast der Republik, dem Staats- und Kulturpalast der ehemaligen DDR, gezeigt.
Außergewöhnliches bietet das „Kabinett der Besonderheiten“. Hierzu gehören die Barttassen und der Mondglobus ebenso wie zum Beispiel Porzellan für Prominente, Luft- und Seefahrt. Auch das ehemalige Selber Atelier des Künstlers Bjørn Wiinblad ist zu sehen.
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