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Selb

Freistaat Bayern arrondiert durch Ankauf Museumsareal Porzellanikon-Komplex nunmehr komplett


Selb/München. Es ist ein wichtiger Schritt zur Arrondierung des Porzellanikon – Staatliches
Museum für Porzellan: Am 10. Januar wurde der Vertrag beim Notar unterschrieben. Im
Auftrag des Freistaates Bayern erwirbt damit die Immobilien Freistaat Bayern (IMBY) den
Gebäudeteil, der sich noch nicht in dessen Eigentum befand. Damit bildet nun der gesamte
Komplex der früheren Rosenthal Porzellanfabrik Bahnhof-Selb eine geschlossene Einheit.

„Mit dem Erwerb des gesamten Areals der ehemaligen Porzellanfabrik Rosenthal Selb hat das Museum nun die Möglichkeit, sich auf eigenem Boden weiter zu entwickeln, beispielsweise um die Bestände, die Fachbibliothek und einschlägige Archivalien den Nutzern besser zugänglich zu machen“, so Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle. Er ergänzte: „Das Porzellanikon gehört zu den Kleinodien der bayerischen Museumslandschaft und über Bayern hinaus. Der Ankauf des Gebäudekomplexes schafft neue Optionen.“

„Die Entscheidung für den Erwerb ist für uns als Museum von außerordentlicher Bedeutung“, so Direktor Wilhelm Siemen. „Und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Einerseits werden wir in der Lage sein, statt wie zuvor in gemieteten Räumlichkeiten, die wertvollen und einzigartigen Bestände in dafür entsprechend ausgestatteten Depots sachgerecht unterbringen zu können. Das heißt auch, dass bisher nur verpackt gelagerte Porzellane, die Maschinensammlung und die Bestände Technischer Keramik für Ausstellungen, wissenschaftliche Forschung, Studium und im Bereich Porzellan die Designentwicklung in Zukunft optimal gesichert, gelagert und zugänglich sein werden.“

In gleicher Weise werden, so die Mitteilung des Museums, die Bestände der Fachbibliothek, die mit über 22.000 Bänden die wohl größte ihrer Art zum Thema Porzellan und Technische Keramik in Deutschland ist, wohlgeordnet magaziniert. Die Archivalien des zum Porzellanikon gehörenden Zentralen Archivs für die deutsche Porzellanindustrie als zweites deutsches Branchenarchiv nach dem Bergbauarchiv in Bochum werden ebenso hier ihre Heimat finden.

Doch auch für die Besucher sind neue bzw. verbesserte Angebote in der Planung. Dazu zählt einerseits ein deutlich vergrößerter Museumsshop – und, was die Museumsverantwortlichen besonders freut, eine „Minimanufaktur“. Vom Rohstoff und wie man daraus die richtige Masse mischt, bis zum Brennen und natürlich Bemalen und Bedrucken; Das Erleben und das Erlernen geben sich hier unter Anleitung der Museumspädagogen und Besucherbetreuer zukünftig die Hand. Und selbstverständlich auch die Fassade, die bisher ein eher tristes Bild bietet, haben alle Verantwortlichen im Blick.

Von Heute auf Morgen ist nicht alles zu realisieren. Das Ziel hat jedoch mit diesem Schritt ein festes Fundament. Am 11. Januar fanden bereits erste Gespräche mit dem Staatlichen Bauamt in Bayreuth statt, um das weitere Vorgehen abzustimmen.

Attraktivität und Bewahrung des kulturellen Erbes der Porzellanindustrie, beides hat dank des Erwerbs vom 10. Januar eine solide Basis. Die Bayerische Staatsregierung und das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst setzen ein Zeichen für die Region: Das Porzellanikon in Selb als Staatliches Museum in Oberfranken: eine runde Sache!