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Selb

Sonderausstellung „More than Bricks! Tradition und Zukunft der Architekturkeramik“ endlich eröffnet! Porzellanikon Selb, 20. März bis 3. Oktober 2022


Auf zwei mal 300 Quadratmetern widmet sich die Sonderausstellung „More than Bricks!“ der „Tradition und Zukunft der Architekturkeramik“. Sie läuft im Porzellanikon Selb vom 20. März bis zum 3. Oktober 2022. Schon seit über 9.000 Jahren nutzen Menschen selbst hergestelltes Baumaterial aus verschiedenen Keramik-Werkstoffen. Keramik ist somit einer der ältesten und vielfältigsten Baustoffe in der Menschheitsgeschichte. Schnell entstanden daraus mehr als nur funktionale Gebäude. Die Bautechniken wurden mit der Zeit immer ausgefeilter, die Gebäude waren und sind Leinwände für Architekten und Künstler und repräsentieren die Gestaltungsfreude mit diesem Material. 

„Wir freuen uns sehr, unsere neue Sonderausstellung „More than Bricks! Tradition und Zukunft der Architekturkeramik“ endlich eröffnen zu können“, sagt Museumsdirektorin Anna Dziwetzki. „Zusammen mit unserem Kurator Thomas Miltschus konnten wir einige ganz besondere Exponate zusammenstellen, die unseren Besucherinnen und Besuchern einzigartige Einblicke in die Welt der Architekturkeramik bieten“, so Dziwetzki weiter. Die Ausstellung widmet sich sowohl den mithilfe von Keramik gestalteten Gebäudefassaden, welche ein entscheidender Bestandteil unseres täglichen Lebens sind, als auch der kunstvollen Gestaltung von Innenräumen. Wie bei einem Stadtrundgang bestaunen die Museumsgäste auf einer Etage verschiedene Fassaden von Gebäuden, die heute noch existieren sowie von Bauten, die schon Geschichte sind. Der keramischen Innenausstattung widmet sich die zweite Etage der Sonderausstellung.

„Danken möchte ich neben Thomas Miltschus und Christoph Uhlig meinem gesamten Team und unseren Sponsoren - der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Firma HART Keramik AG sowie der Sparkasse Hochfranken und für die finanziellen Zuwendungen, ohne die unsere neue Sonderausstellung nicht das wäre, was sie ist“,  bedankt sich Anna Dziwetzki.

Dr. Jana Göbel, Leiterin für EU-Projekte und Digitalisierung am Porzellanikon ergänzt: „Wir sind froh, dass die Ausstellung jetzt startet. Die Idee dafür ist aus dem EU-Projekt „Ceramics and its Dimensions“ hervorgegangen, bei dem unser Haus von 2014 bis 2018 Lead-Partner war.“ Mit der Ausstellung werden die im Projekt erarbeiteten Inhalte auch für unsere Museumsbesucher zugänglich gemacht. Für die Fachwelt wird im Rahmen der Sonderausstellung im Juli 2022 ein Symposium angeboten.

 

Exponate aus Deutschland und Europa

Insgesamt 80 Exponate aus Deutschland und Europa sind in der Sonderausstellung zu sehen. Das Herzstück der Ausstellung ist ein virtueller Gang durch das Eingangstor der Pariser Weltausstellung 1900. Dank der Virtual-Reality-Technik und dank der Arbeit des französischen Programmierers Laurent Antoine (LeMog), können Besucherinnen und Besucher virtuell durch die „Porte Monumentale“ schreiten. Das Tor, eine knapp 30 Meter hohe Stahlkonstruktion, verziert mit großen Keramikreliefs, wurde vom renommierten Architekten René Binet extra für die Weltausstellung im Jahr 1900 errichtet und danach wieder abgebrochen. Die virtuelle Rekonstruktion komplettieren echte Keramikplatten des „monumentalen Eingangstores“, Exponate aus dem Musée des Arts Décoratifs in Paris.

Als Vertreter der modernen Architektur ist ein Teil der Fassade vom Museum Brandhorst in München in der Ausstellung zu sehen. Das 2009 eröffnete Museum befindet sich im Kunstareal in München. Die Fassade ist mit 36.000 farbig glasierten Keramikstäben verkleidet, die dem Gebäude eine unverwechselbare Außenwirkung verleihen.

Weitere Exponate zeigen wichtige Architekturbeispiele aus der Geschichte. Teilweise stehen die gezeigten Gebäude noch, wie beispielsweise das Chilehaus in Hamburg, eines der bedeutendsten Gebäude der Backsteinarchitektur in Deutschland. Andere zeigen die unwiederbringliche Vergangenheit, wie Teile der Fassade des Kaufhauses Ritter, das in Halle an der Saale stand und schwer beschädigt nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen wurde.

Das Highlight im Bereich der Innenarchitektur ist ein Wandbild aus dem inzwischen abgerissenen Palast der Republik in Berlin. Das Wandbild, das zum ersten Mal in einer Ausstellung präsentiert wird, wurde vom Künstler Fred Rubin gerettet. Rubin hat das Wandbild aus Meissener Porzellanfliesen, das ursprünglich in der so genannten Mokkabar installiert war, transportabel und beweglich gemacht. Somit entstehen für die Ausstellungsbesucherinnen und -Besucher einzigartige, ungesehene Perspektiven auf das fast 50 Jahre alte Werk.


Staunen und Erleben: Lernen durch Mitmachen

Verteilt über die insgesamt 600 m² Ausstellungsfläche sind neun Mitmachstationen, die dazu einladen, selbst kreativ zu werden. „Die Integration dieser Mitmachstationen ist eine Premiere im Porzellanikon“, erklärt Museumsdirektorin Anna Dziwetzki. „Das erste Mal können Besucherinnen und Besucher direkt in der Ausstellung selbst aktiv werden, beispielsweise Fliesen bemalen oder aus Bausteinen Häuser oder Wandbeläge nach eigenen Ideen zusammensetzen.“ Die Produktion von Profilziegeln mit einer Presse, die von den Ausstellungsgästen  bedient werden kann sowie das Herstellen von Ziegeln und Bodenfliesen können die Besucher aktiv nachvollziehen. „Mit den Mitmachstationen sprechen wir natürlich Kinder und Jugendliche an“, erläutert Christoph Uhlig, Leiter Bildung und Vermittlung im Porzellanikon Selb. „Aber auch für unsere erwachsenen Gäste sind die Stationen da, spielerisches Lernen kennt keine Altersgrenze.“

 

Symposium für Fachbesucher

Am 1. und 2. Juli 2022 findet im Rahmen der Sonderausstellung „More than Bricks! Tradition und Zukunft der Architekturkeramik“ ein Symposium statt. Dieses richtet sich an ein Fachpublikum, also unter anderem Architekten, Wissenschaftler und Baufachleute. Mehrere Vorträge zum Thema werden von Expertinnen und Experten gehalten, im Anschluss laden Workshops zu detaillierten Diskussionen ein. Hier schließt sich auch der Kreis zum europäischen Projekt „Ceramics and its Dimensions“, in dem vor einigen Jahren die Idee zur Sonderausstellung entstand. Detaillierte Informationen zu den Vorträgen und Anmeldefristen gibt das Porzellanikon rechtzeitig bekannt.

 

Video-Stadtführer: Architekturkeramik in Selb entdecken

Mit Blick auf die Wochen des weißen Goldes, die in Selb jedes Jahr ab Juli stattfinden und viele Touristinnen und Touristen anlocken, hat das Team des Porzellanikon einen Video-Stadtführer für die Stadt Selb produziert. An elf Standorten, verteilt über die ganze Porzellanstadt, erklärt Ausstellungskurator Thomas Miltschus das Thema Architekturkeramik anschaulich in unserem täglichen Umfeld. Mit dabei sind natürlich der Porzellanbrunnen und das Porzellangässchen - „aber auch zu anderen Bauwerken liefern wir interessante Hintergrundinformationen, die vielleicht sogar dem einen oder anderen Selber noch nicht bekannt waren“, so Miltschus.

 

Überraschungen

Im Laufe der Ausstellung plant das Ausstellungsteam weitere kleine Überraschungen für die Besucher. Vor allem das Thema „Klemmbausteine“ wird noch weiter ergänzt. „Wir wollen hier noch nicht zu viel verraten“, so Anna Dziwetzki, „sonst wäre es keine Überraschung.“ Der Besuch der Ausstellung soll sich nicht nur einmal lohnen.

 

Öffnungszeiten

Das Porzellanikon Selb öffnet von Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen jeweils von 10:00 bis 17:00 Uhr. Der Eintritt im Porzellanikon Selb kostet 5,00 € (4,00 € ermäßigt) beziehungsweise 3,00 € (2,00 € ermäßigt) in Hohenberg. Auch ein Kombiticket für Besucher beider Standorte ist erhältlich (6,50 € und 5,00 € ermäßigt). Weitere Informationen zur Sonderaussstellung und den jeweils aktuell gültigen Corona-Regelungen finden unsere Gäste auf www.porzellanikon.org.

Anfragen zu „More than Bricks!“ senden Sie direkt an:

Thomas Miltschus M.A.
Kurator Porzellanikon - Staatliches Museum für Porzellan
Fon +49 9287 91800-213
Mail: thomas.miltschus(at)porzellanikon.org

Die Ehrengäste bei der Eröffnung

Blick in die Ausstellung

Blick in die Ausstellung

Blick in die Ausstellung